Ab der Saison 2024 gelten vereinfachte Bedingungen für die Rennfahrer, die an Rennen auf der Nordschleife teilnehmen möchten. Der Weg zur Erlangung der dazu notwendigen „DMSB Permit Nordschleife“ (DPN) wurde gestrafft. Unter Wahrung eines hohen Sicherheitsniveaus ist es nun möglich, die „große“ DPN A mit der Teilnahme an zwei Rennen zu erhalten. Während diese Regelung insbesondere auf internationale Teilnehmer im GT3-Cockpit abzielt, wurden auch für Breitensportler neue Möglichkeiten geschaffen: Die ab 2024 erhältliche DPN Markenpokal ist gültig für Markenpokal-Sportler und ermöglicht es, Meisterschaftsrunden auf der Nordschleife auszutragen. Alle Regularien und Informationen zur DPN gibt es auf der Homepage des DMSB (Menüpunkt „Lizenzen“).
Vom vereinfachten Weg zur DPN A (für Fahrzeuge mit einem Leistungsgewicht von maximal 4,2 kg/PS) profitieren etwa internationale Piloten, die im GT3 an den 24h Nürburgring teilnehmen wollen: Sie können nun beim 24h-Qualifiers-Wochenende über einen DPN-Lehrgang mit anschließendem E-Learning die DPN B erwerben. Nehmen sie im Anschluss an den beiden Rennen des Wochenendes in einem passenden Fahrzeug (> 4,2 kg/PS) teil, haben sie anschließend die Möglichkeit zur Beantragung der DPN A. Sie müssen dazu die beiden Rennen ohne Sportstrafe in Wertung beendet haben und insgesamt mindestens 14 Runden im Cockpit gesessen haben. Der vereinfachte Ablauf macht das Rennen einfacher zugänglich für Piloten aus anderen internationalen Rennserien, die bislang deutlich mehr Zeit einkalkulieren mussten. Natürlich ist dieser Ablauf auch über die Teilnahme bei zwei anderen Langstreckenrennen auf der Nordschleife so, und auch der „klassische Weg“ über die Leistungsprüfungen der RCN zur DPN B und danach über weitere Nordschleifenrennen zur DPN A wird weiterhin offen sein.
Nordschleifen-Experten arbeiteten gemeinsam an den Regeln
Bei der Überarbeitung der DPN-Regularien konnten die DMSB-Verantwortlichen auf eine breite Palette an Praxiserfahrungen zurückgreifen. Denn die Anregungen für die Optimierung der DPN-Regularien stammten ursprünglich aus Kreisen der Aktiven, die nun auch in den Prozess einbezogen wurden. Bei der Überarbeitung waren auch Vertreter des ADAC Nordrhein als Veranstalter der 24h Nürburgring und des Deutschen Sportfahrer Kreises (DSK) involviert. Außerdem wurden Vertreter der ILN (Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring) und der NLS (Nürburgring Langstrecken-Serie) beteiligt, um Teams, Fahrer und Veranstalter aus der Nordschleifen-Langstreckenszene in die Planungen miteinzubeziehen.
Markenpokal-DPN
Die veränderten Regularien für die DPN kommen auch Breitensportlern zugute. Die neue Stufe DPN Markenpokal wird speziell für Teilnehmer von Markenpokalen eingeführt. Damit wurde der Weg frei gemacht, auch Meisterschaftsrunden von Markenpokale auf der Nordschleife zu ermöglichen. Ein besonderes Novum: Unter diesen Bedingungen dürfen erstmals auch bereits 16-Jährige auf der Nordschleife im Wettbewerb antreten. Um ein Markenpokal-Rennen auf der legendären Strecke austragen zu dürfen, müssen allerdings umfangreiche Voraussetzungen erfüllt sein: Insgesamt zehn Punkte umfasst der Katalog der zu erfüllenden Rahmenbedingungen, die vor allem der Wahrung eines hohen Sicherheits-Niveaus dienen. Dazu gehören (neben der DPN der Stufe M für die Piloten) eine begrenzte Renndauer ebenso, wie die Durchführung in Zusammenarbeit oder in direkter Verantwortung eines Automobilherstellers. Auch die Verwendung baugleicher Fahrzeuge oder das Vorhandensein eines permanenten Race Directors für den Markenpokal sind obligatorisch.