Das Jubiläumsjahr des DMSB ist ein guter Anlass für Rückschau und Ausblick. Denn die vergangenen zweieinhalb Jahrzehnte waren sportlich wie organisatorisch äußerst vielfältig und spannend – und viele neue Herausforderungen bedeuten, dass es genau so bleiben wird. Dieser Artikel ist ein Teil der Themenreihe „25 Jahre DMSB“. Alle Berichte auf einen Blick finden Sie unter www.dmsb.de/25-jahre-dmsb
Die insgesamt fünf Meistertitel in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft sind aber nur die Spitze der Statistik des Saarländers, der zwischen 1986 und 2008 an insgesamt 226 Rennen in DTM und ITC teilnahm. Exakt 100 Mal stand er dabei auf dem Podium, 43 Mal dort wo der Siegersekt am süßesten schmeckt, nämlich ganz oben. Bei sagenhaften 157 seiner 226 Rennen sammelte er Punkte, also bei mehr als zwei Dritteln seiner Starts. Und dabei war er immer sauschnell, was unter anderem 59 schnellste Rennrunden bezeugen. Kein anderer Pilot in der langen Historie der DTM kann solche Erfolgszahlen vorweisen. Die meisten Erfolge erzielte er ab 1991 auf Mercedes-Benz, nachdem er als Nachwuchspilot zunächst auf Ford Sierra in die Meisterschaft eingegriffen hatte.
Gastspiel in der Formel 1
Zwischen der Ford-Zeit und der Mercedes-Ära gab es von 1988 bis 1990 eine kurze Phase in der Formel 1. Doch trotz Erfolgen im Kartsport (Deutscher Meister 1980, Europameister 1982) und der Formel 3 (Deutscher Meister 1987) blieben die zählbaren Resultate in der Königsklasse des Monoposto-Sports aus. Mit Zakspeed und Arrows kam es nur zu insgesamt neun Grand-Prix-Starts. Was zunächst nach einer gescheiterten Karriere aussah, war aber nur der Startschuss für einen neuen Abschnitt im Rennfahrerleben – den besten, wie sich bald zeigen sollte. Den Tourenwagen mit Stern auf der Haube gehörte ab 1991 sein Herz – und sein schwerer rechter Fuß. Bis heute ist Bernd Schneider mit Mercedes-Benz verbandelt: zunächst als Werksfahrer, dann nach seinem letzten DTM-Rennen am 26. Oktober 2008 als Testfahrer und Entwickler des GT3-Renners SLS und schließlich als Markenbotschafter.
Nach seiner DTM-Karriere suchte sich das in Ehren ergraute Motorsport-Ass seine Einsatzgebiete sehr gezielt aus. Vor allem Langstreckenrennen hatten es ihm angetan, und auch hier war Schneider natürlich erfolgreich. Mit dem Mercedes-Benz SLS AMG GT3 sicherte er sich 2013 die Gesamtsiege bei den 24-Stunden-Rennen in Dubai, Spa-Francorchamps und am Nürburgring. Vor allem das Rennen auf der Nordschleife empfand der Wahl-Monegasse als Genugtuung: Denn in seiner DTM-Zeit hatte Schneider – mangels passendem fahrbaren Untersatz mit Stern – nicht am Eifelklassiker teilnehmen dürfen. Zum Abschluss seiner aktiven Karriere konnte er dieses I-Tüpfelchen seiner einzigartigen Bilanz dann doch noch hinzufügen. Für seine einzigartigen Erfolge im deutschen Motorsport wurde Bernd Schneider schon 2008 mit dem DMSB-Pokal ausgezeichnet.